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15.04.16 –
Hier einige Fragen und Antworten zu dem Problemreaktor, die wir der WAZ vom 15. 12. 2015 entnommen haben:
Warum war der Atomreaktor Tihange 2 abgeschaltet worden?
Das Atomkraftwerk knapp 70 Kilometer von Aachen entfernt ist über 30 Jahre alt. Der Reaktor 2 war im März 2014 wegen Sicherheitsbedenken abgeschaltet worden, nachdem Haarrisse am Reaktorbehälter entdeckt worden waren. NRW kritisiert die Laufzeitverlängerung von belgischen Atomkraftwerken scharf. Die Grenzstadt Aachen übt schon einmal den atomaren Katastrophenfall.
Nach einer Überprüfung hatte die belgische Nuklearaufsichtsbehörde AFCN mitgeteilt, dass es sich dabei um ein Problem handele, das keine Gefahr für die Sicherheit der Reaktoren darstelle.
Warum halten Kritiker das Kraftwerk trotzdem für gefährlich?
Weil der Behälter spröde sei, hält das Aachener Aktionsbündnis gegen Atomenergie den Reaktor für "außerordentlich gefährlich". Bündnis-Sprecher Jörg Schellenberg verweist auf Einschätzungen von Wissenschaftlern: "Er kann bei leichter Belastung wirklich bersten." In dem Fall hätte man keinerlei Vorwarnzeit für die Bevölkerung.
Welches Gebiet in NRW wäre im atomaren Krisenfall unmittelbar betroffen?
Kommunen im Umkreis von 100 Kilometern: die im Kreis Euskirchen, Aachen, Düren, Heinsberg. Auch ein kleiner Teil vom Kreis Viersen gehört dazu. Diese Kommunen müssen für die Katastrophenschutzplanung sorgen. Planungen gibt es auch für ganz NRW als sogenannte Fernzone von Tihange.
Wer informiert die Kommunen im Ernstfall?
Die belgischen Behörden informieren das Land Nordrhein-Westfalen, das Land die Kommunen. In Aachen etwa würde der Oberbürgermeister den Krisenstab einberufen. Der würde wiederum dann in Absprache mit weiteren Krisenstäben anderer Kommunen, der Bezirksregierung und des Landes alle weiteren Maßnahmen steuern.
Welche Maßnahmen sind das?
Der Krisenstab löst im Ernstfall Sirenenalarm aus, informiert die Bevölkerung über die Medien und kann sich dafür über eine Notfallvorrichtung in Rundfunksendungen einschalten. Menschen werden aufgefordert, in den Häusern zu bleiben und das Radio einzuschalten. Bürgertelefone werden besetzt. Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr und Hilfseinrichtungen werden mit einbezogen.
Was passiert mit der Bevölkerung?
Was mit Kindern in der Schule oder Kindergarten passiert, mit Flüchtlingen oder kranken Menschen - das sind Fragen, die die Stadt und der Kreis Aachen in weiteren Krisenstabsübungen klären will. Sie gehen in ihren Szenarien nicht von großflächigen Evakuierungen aus. Die Menschen könnten aufgefordert werden, zwei Tage lang in den Wohnungen zu bleiben, bis die radioaktive Wolke vorbeigezogen ist.
Und wer bekommt Jodtabletten?
Im Umkreis von 100 Kilometern müssen schnell Jodtabletten an die Bevölkerung verteilt werden, die das Land in Krankenhausapotheken eingelagert hat. Die Tabletten sollen gegen Schilddrüsenkrebs schützen. Kritiker bezweifeln, dass das im Katastrophenfall rechtzeitig möglich ist und fordern eine Verteilung vorab.
Da je nach Wetterlage der radioaktive Fallout nicht an der 100 Kilometergrenze halt macht - schließlich liegen wir von Belgien aus in der Hauptwindrichtung - fragen wir unseren Bürgermeister Lehmann:
Welche Vorsorgemaßnahmen hat die Gemeinde Windeck für den Ernstfall getroffen? Wie soll eine Versorgung mit Jodtabletten, die gerade Kinder und Ungeborene vor Schilddrüsenkrebs schützen kann, sicher gestellt werden?
Fraktion und Ortsverband BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN WINDECK
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