Grüne Perspektive für den Rhein-Sieg Kreis

15.05.20 –

Artgerechte Landwirtschaft ist ein zentrales Thema unseres Lebens

Neben sauberer Luft zum Atmen, gutem Wasser zum Trinken braucht der Mensch gute Lebensmittel als tägliche Nahrung. Diese Nahrung sollte nachhaltig erzeugt werden, d.h. tierische Produkte sollen von artgerecht lebenden und so gefütterten Tieren aus der Region stammen. Dabei ist auf Kunstdünger und genveränderte Bestandteile der Nahrung für die Tiere unbedingt zu verzichten. Durch den Verzicht auf intensive Düngung mit Kunstdünger fällt die Belastung des Grundwasser mit Nitrat deutlich niedriger aus.

Artgerechte Haltung bedeutet, dass die Tiere auf der Weide stehen. Die Weidehaltung als die natürlichste Haltungsform ist für die Erhaltung des Klimas alternativlos. Durch die Weidehaltung hinterlassen die Tiere Kuhfladen, oder Schafköttel, die direkt als Nahrung für spezialisierte Insekten dienen. Der Urin mischt sich nicht mit dem Kot, so dass kein Ammoniak und Nitrat entsteht. Weidetiere fressen die Biomasse direkt ab, es müssen keine umweltbelastende Maschinen Gras ernten, um die Kühe im Stall zu füttern. Extensive Haltung klappt am besten mit alten bedrohten Rassen, die an das Klima optimal angepasst sind. Dies späte Mahd, ab dem 15. Juni erhält artenreiches Grünland, denn die heimischen Arten können blühen und sich wieder aussähen. Für die Artenvielfalt im Grünland ist es wichtig zusehen das eine Art etwa 10 Folgearten hat. Das bedeutet, ein Käfer lebt nur auf einer speziellen Glatthafer Sorte, ist diese nicht mehr vorhanden kann der Käfer nicht leben. Gleiches gilt demgemäß in den vorhandenen Nahrungsketten auch für Bakterien, Pilze und auch für Insektenfresser, wie Eidechsen und Vögeln, die spezielle Nahrung brauchen, um dann vom Sperber oder Habicht gefressen zu werden. Der Erhalt der artenreiche Weiden mit 40 Gras-und Blumenarten bieten einen Lebensraum für etwa 400 Arten, eine moderne Wiese mit 3-10 Arten hat Lebensraum für 30-maximal 100 Arten.

Je artenreicher die Wiese und Weide sind, desto klimastabiler ist die Pflanzengemeinschaft. Maschinelle Bewirtschaftung der Weideflächen ist abzulehnen, da der Boden in der Tiefe stark verdichtet wird. Beispielhaft sei hier der Einsatz von Schafen im Norden zur Pflege von Deichen zu nennen, sie verhindern das Unterhöhlen der Deiche durch Mäuse und erhalten den Küstenschutz. Eine Landwirtschaft, die Tiere auf der Weide hält und extensiv wirtschaftet ist kleiner strukturiert und für Massentierhaltung ungeeignet. Diese Form der Landwirtschaft, die Tiere und Umwelt schont ist arbeitsintensiver und erfordert mehr Platz pro Tier. In der Bilanz ist es besser Tiere artgerecht zu halten. Es ergeben sich weniger Verluste und dadurch ist es möglich weniger Tiere halten zu müssen, als bei intensiver Tierhaltung. Um Tiere artgerecht halten zu können und so gesunde und gute Lebensmittel erzeugen zu können benötigen Landwirte kostendeckende Preise für ihre Produkte. Regionale Vermarktung hilft den Bauern ihre Produkte zu existenzsichernden Preisen direkt zu verkaufen.

Im Rhein-Sieg-Kreis gibt es viele Erzeuger von Obst, Gemüse, Milch und Fleisch. Unser Ziel ist eine regionale Kreislaufwirtschaft ohne Pestizide, Kunstdünger und gentechnisch veränderte Organismen zu fördern und mit dieser Landwirtschaft der Bevölkerung tolle Produkte aus der Region anbieten zu können.

Wollen wir grüne Perspektiven in einer artgerechten Landwirtschaft umsetzen, gelten folgende Leitsätze:

• Für gesundes Wasser ohne Nitrat,

• für sichere Produkte aus der Region ohne Transporte

• für Fleisch aus der Region ohne Schlachttiertourismus,

• für jahreszeitliches Essen, mit guter Energiebilanz,

• für Tiere auf der Weide für Artenvielfalt und Insektenschutz

• für faire Preise damit lebendige bäuerliche Familienbetriebe, von ihrer Arbeit leben können.

 

Für den Vorstand Lisa Anschütz

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