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13.01.23 –
Am 9.1.2023 wurden die Kugelahorne am Dattenfelder Siegufer gefällt. Diese Notwendigkeit ergibt sich aus der Umsetzung des Städtebauprogramms IKEHK Windeck / Waldbröl 2025 "Ausbau der Siegpromenade in Dattenfeld". Im Rahmen einer Mehrfachbeauftragung wurden von verschiedenen Landschaftsbüros Konzepte erarbeitet und dem Entscheidungsgremium vorgestellt, bestehend aus Mitgliedern der Dattenfelder Bürgerschaft, des Bürger- und Verschönerungsverein und aus der Politik. Der Vorentwurf "Drei Fenster zur Sieg" vom Büro GREENBOX Landschaftsarchitekten wurde vom Gremium einstimmig ausgewählt. Wir Grünen haben uns zu Anfang für den Erhalt der Bäume ausgesprochen, haben aber dem Konzept des Planungsbüros GREENBOX aufgrund der gelungenen und aus ökologischer Sicht verantwortungsvolleren Gesamtplanung zugestimmt. Die anderen Entwürfe hätten größere ökologische Eingriffe zur Folge gehabt.
Die Baumfällung wurde kritisiert mit dem Zitat der Aussage des Projektleiters, dass der Entwurf so konzipiert sei, dass ein Erhalt der bestehenden Baumreihe ohne weitere Anpassungen ebenso realisierbar wäre. Diese Aussage stammt aus einer älteren Planungsphase. Damals war noch ein ufernaher Fußpfad geplant, der aus Umweltschutzgründen und der Unverträglichkeit mit dem Naturschutzgebiet Siegaue aus der Planung genommen wurde. So musste der gemeinsame Rad- und Gehweg auf 3 Meter verbreitert werden. Für gemeinsame Rad- und Gehwegen gibt es aus Sicherheitsgründen Umsetzungsempfehlung, die weit über die 3 Meter Begrenzung hinausgehen. Durch die notwendige Verbreiterung des Weges konnte der Kugelahorn nicht erhalten bleiben. Dieser Planung haben die Naturschutzverbände im Rhein-Sieg-Kreis zugestimmt. Es wurde auch durch Experten geprüft, ob gefährdete Fledermausarten durch die Fällung bedroht sind. Laut der Expertise ist dies nicht der Fall.
Die Kugelahorn-Baumreihe wird durch die Pflanzung von Mehlbeerbäumen ersetzt. Diese Baumart ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle und Lebensraum für Schmetterlinge und Vögel. Das nun vorliegende Konzept wurde in mehreren Sitzungen und Gremien immer im Hinblick auf ökologische Auswirkungen vorbereitet. Alternativen scheiterten auch an den Besitzverhältnissen anliegender Grundstücke. Die Entscheidung für das Konzept ist im Gemeinderat mehrheitlich bei einer Enthaltung gefallen. Die Naturschutzverbände wurden am Verfahren beteiligt. Wir werden die zukünftige Durchführung genau beobachten und gegebenenfalls nötige ökologische Alternativen einbringen. Bisher gibt es keine rechtlichen Einschränkungen der Bezirksregierung.
In einer abschließenden Bewertung zu dem Planungs- und Entscheidungsprozess in dieser Angelegenheit kommen wir als Grüne zu folgendem Ergebnis:
Realistischerweise ist nicht zu erwarten, dass der Ratsbeschluss in der Bürgerschaft uneingeschränkt auf Zustimmung stößt. Bürger*innen haben selbstverständlich das Recht u. U. sogar die Pflicht ihre gegenteilige Meinung kundzutun und für ihre Position in der Sache zu werben. Was u. E. in diesem Meinungsstreit nicht zulässig ist, ist mit falschen Fakten zu argumentieren und beteiligte Personen persönlich zu diffamieren. Ebenso halten wir die emotionale Aufladung von Sachverhalten und verbale Aggressionen in der Sache für unangemessen. Wer zu solchen Mitteln greift sollte die Schlüssigkeit seiner Argumente und Position selbstkritisch prüfen. Zu einer demokratischen Kultur, die unser Gemeinwesen kennzeichnet, gehört auch die Einsicht und die Akzeptanz von demokratisch gefassten Mehrheitsentscheidungen. Dies ist eine der Herausforderung gelebter Demokratie, der wir uns alle stellen müssen.
Die Fraktion und der Ortsvorstand Bündnis 90 / Die Grünen Windeck
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