Steingarten ist nicht gleich Steingarten

16.08.19 –

Es gibt Gärten, in denen auf dem gewachsenen Boden ein Lesesteinhaufen in den Garten optisch eingearbeitet ist. Dort tummeln sind wärmeliebende Insekten und auch, wenn man Glück hat kleine heimische Eidechsen oder Blindschleichen und Ringelnattern. Geschichtete Trockenmauern, die Hochbeete oder Wege einfassen bieten Unterschlupf für Wildtiere und Pflanzen. Ein Kräuterspirale aus Natursteinen in der die unterschiedlichen Höhen optimal für die verschiedenen Küchenkräuter geeignet sind kann ein kleines Paradies für Wildbienen und Insekten sein, wenn die Kräuter blühen. So kann ein Garten in dem Steine Raum einnehmen, die Artenvielfalt erhöhen.

Es gibt leider auch Gärten, in denen eine Plastikfolie den Boden bedeckt, so dass nur noch das Wasser einigermaßen zirkulieren kann, sonst aber keine Bodenlebewesen wie Würmer oder Käfer mehr an die Oberfläche kommen. Über diese Folien werden oft auch noch ganze Hänge oder Flächen mit mehr oder weniger großen Steinschüttungen belegt. Die Steine speichern am Tag alle auftreffende Sonnenstrahlung. Sie heizen aktiv in den Abendstunden, wenn sie diese Wärme abgeben. Feuchtigkeit aus dem Tau in der Nacht, die durch Pflanzen am Boden gehalten würde, verdunstet von den Steinen sofort in die Atmosphäre. Ein solcher Steingarten heizt wie ein Ofen zusätzlich durch die physikalische Wirkung der Steine seine Umgebung auf. Beim Lüften am Abend steigt die aufgefangene Wärme am Haus hoch. In den Städten kennt man das, wenn man am Abend über eine Straße geht. Pflanzen produzieren auch noch zusätzlich Sauerstoff und das machen sie, indem sie CO² in ihrer Pflanzenmasse einarbeiten.Gärten ohne Pflanzen sind doppelt schlecht fürs Klima.

Es geht bei diesen Dingen leider viel zu oft um Mode oder Bequemlichkeit, die uns zu vermeintlich einfachen Lösungen suchen lässt. Auch ein naturnaher Garten macht wenig Arbeit, er ist wild und vielfältig, aber nicht ordentlich, denn wo ein Plätzchen ist wo eine Pflanze hinpasst, wächst diese auch, wenn man sie lässt. Dabei entstehen undurchdringliche Dickichte und herrliche Blumenwiesen. Einmal im Jahr gemäht, z.B. mit der Sense wird die wilde Blumenwiese in anderer Zusammensetzung in jedem Jahr blühen.

Für den Vorstand Lisa Anschütz

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