Nachdenken in der Coronakrise

03.04.20 –

Wir alle sind durch die Coronakrise extrem herausgefordert. Die Krise bringt sehr wahrscheinlich vielen Menschen Leid,Trauer und Existenznot. Noch ist nicht abzusehen, wie sich die Krise entwickeln wird und wie die Menschen sie bewältigen können.

Aber Krisen bieten auch die Möglichkeit des Nachdenkens und der Neuorientierung persönlich wie auch gesellschaftlich. Die aktuellen Erfahrungen schlagen sich in Fragen nieder.

Wie ist unser Gesundheitssystem zu strukturieren, dass es jederzeit den Anforderungen einer Pandemie gewachsen ist? Ist die Marktorientierung und die damit einhergehende Gewinnmaximierung des Gesundheitswesens nach den momentanen Erfahrungen überhaupt noch durchzuhalten? Hat das hohe Gut der Gesundheit nicht einen besonderen staatlichen Schutz (Sozialstaatsgebot!) verdient? Die Frage nach der Systemrelevanz des Gesundheitssystem und der in ihm tätigen Berufsgruppen hat sich durch die aktuelle Brisanz der Krise selbst beantwortet.

Die von der Bundesregierung geforderte Solidarität der Bevölkerung untereinander ist ein wichtiges Signal. Und es zeigen sich auch hier in Windeck viele Menschen solidarisch und unterstützen die hilfsbedürftigen Bürger+innen in Form von Nachbarschaftshilfe, kostenlose Essensausgaben, Masken nähen und vieles mehr. Aber warum eigentlich nur jetzt in der Krise? Warum wird in unserem Land ansonsten so sehr auf Konkurrenz gesetzt? Wird es uns gelingen, die krisenbedingte Solidarität in die Zeit nach der Krise zu überführen?

Die von der Regierung bereit gestellten Finanzvolumen haben ein nie gekanntes Ausmaß angenommen. Dies lindert, so ist zu hoffen, die negativen ökonomischen Folgewirkungen der Coronakrise. Jedoch auch hier sind Fragen zu stellen: Wird das Geld nach ökologischen, klimarelevanten Kriterien vergeben? Wird bei diesen Hilfen schon an die Krise gedacht, die vor der Coronakrise uns Sorgen bereitete - die Klimakrise? Welche Antworten und finanzielle Möglichkeiten werden wir zukünftig auf die nach wie vor bedrohliche Klimakrise finden?

Die Bundesregierung reagiert, wie auch andere Industrienationen, entschieden und muten der Bevölkerung und der Wirtschaft extreme Einschränkungen zu, um die Corana-Epidemie einzudämmen. Es werden Maßnahmen ergriffen, die beispiellos in unserer jüngeren Geschichte sind. Die Regierung erweist sich extrem handlungsstark für den Schutz der Gesundheit ihrer Bürger*innen. Doch auch in der Klimafrage ist entschiedenes und schnelles Handeln erforderlich.

Die Dankbarkeit der Bürger*innen ist ein richtiges Zeichen an alle, die das System weiterhin stabilisieren, doch wir müssen uns fragen, wie wir in der Zukunft diese gesellschaftlich relevante Arbeit auch angemessen wertschätzen und honorieren?

Unsere soziale Wirklichkeit wird gerade auf den Kopf gestellt, Abstand ist nicht die natürliche menschliche Reaktion auf Stress und Angst.Keine Besuche mehr im Seniorenheim oder bei den Großeltern, Kinder kommen ohne die Unterstützung des Partners auf die Welt, Absage unserer Frühlingsfeste, die sind Kinder rund um die Uhr Zuhause, ein Kraftakt, der kaum zu bewältigen ist und vieles mehr. Was macht das mit uns?

Die die Geselschaft zeigt wie verletzlich sie ist. Werden wir verstehen, dass ein "weiter so" keine Option für die Zukunft ist?

Regionalität, Solidarität und ein gestärktes Europa sind die Ziele der Zukunft um Krisen zu bewältigen.

Was bedeutet die Coronakrise für eine Landgemeinde wie Windeck? Wie wird sich das Leben in der Gemeinde durch die Coronakrise verändern? Wird es einen bleibenden Schaden nehmen oder werden die Menschen durch die Krise zusammen wachsen zu einem starken Windeck?

Wir laden Sie/Euch angesichts des Kontaktverbotes als Grüne in Windeck ein, uns Ihre/Eure Gedanken, Fragen oder auch Antworten auf unserer Homepage (Kontakt) zuzusenden.

Der Vorstand.

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