40 Jahre OV Windeck

21.01.20 –

Kaum hatten sich die GRÜNEN 1980 als Bundespartei gegründet, ging es in Windeck auch schon auf der kommunalen Ebene los. Dies wurde deshalb so schnell möglich, weil mit Ruth und Matthias Bönisch zwei Windecker bereits bei den Gründungsversammlungen dabei waren. Zunächst noch in Kooperation mit den MitstreiterInnen in Eitorf, gründete man schon bald eigene Ortsverbände in den beiden Gemeinden. Mit dem Slogan „Die Grünen ins Windecker Rathaus“ traten wir bereits zur nächsten Kommunalwahl 1984 mit einer eigenen Liste an – und wurden prompt in den Rat gewählt: Ruth Bönisch und Ralf Schneider machten den Anfang. Hans-Henning Jirzik rückte bald für den scheidenden Ralf Schneider nach.

Damals geisterte noch das Schreckgespenst einer „Nutscheidautobahn“ durch so manchen Politikerkopf. Das galt es unbedingt zu verhindern. So stand auch „Kein Neubau von Schnellstraßen“ im ersten grünen Windecker Wahlprogramm und stattdessen „Fahrradwege ausbauen!“

Bereits 1989 kamen wir dann mit drei Kräften in den Gemeinderat. Wolfgang Wirkus und Hans Günther Bitzer überließen der erst 25-jährigen parteilosen Ute Krämer-Bönisch den Fraktionsvorsitz. Neben den in jedem grünen Programm hervorgehobenen Bereichen Ökologie, Soziales, ÖPNV und sanfter Tourismus rückte diesmal das Thema „Antifaschismus“ in den Fokus der Parteiarbeit. „Ausländerfeindlichkeit und Faschismus nehmen in Deutschland zu“ war der traurige Befund in einer Zeit zunehmender Arbeits- und Perspektivlosigkeit. Und eine damals bereits von uns geforderte Maßnahme war die „Ausweitung der offenen Jugendarbeit“.

Die Unterstützung von Geflüchteten infolge der Kriege auf dem Balkan und in Nahost, die Schaffung eines Jugendtreffs, der Erhalt des Rosbacher Freibades, die vom Land geplante Umwandlung des Waldkrankenhauses in eine Forensik-Einrichtung oder die Gründung einer Gesamtschule waren einige der großen Themen, die die Windecker GRÜNEN in den Folgejahren besetzten und zum Teil mit bleibendem Erfolg umsetzten.

Natur- und Landschaftsschutz, sowie der Erhalt bzw. die Förderung gewachsener dörflicher Strukturen sind bis heute urgrüne Anliegen, für die wir in den 40 Jahren der Parteiarbeit und fast 36 Jahren Ratsarbeit so manches zuwiderlaufende Großprojekt verhindert haben: Mit unserem Widerstand gegen „Tenderland“- ein Mega-Touristenghetto mit 4000 Betten auf dem Schladerner Krummauel -, gegen eine Shopping-Mall im Maueler Feld und später auf dem ehemaligen Hermes-Gelände oder gegen den Eingriff in einen der letzten unberührten Siegabschnitte zwischen Schladern und Dreisel durch eine Fahrradbrücke haben wir uns nicht nur Freunde in Windeck und Umgebung gemacht. Aber auch hierbei haben sich die GRÜNEN nicht mit einer Verhinderungspolitik zufrieden gegeben, sondern von Anfang an sinnvolle Alternativkonzepte entwickelt und veröffentlicht.

Zunächst im Ortsvorstand, ab 1994 auch in der Ratsfraktion, deren Vorsitz sie 2001 von Ute Krämer-Bönisch übernahm, spielte bald Lisa Anschütz dauerhaft eine tragende Rolle. In verschiedenen Kombinationen, mal als Dreierfraktion, mal nur zu zweit, bestimmten die beiden Frauen zusammen mit Wolfgang Pracht, später mit Markus Großheim, dann mit Ute Rötzheim-Hill und Thomas Ritzer die Geschicke der GRÜNEN Fraktion. Erst seit Sommer 2015 leitet mit Thomas Ritzer zum ersten Mal ein Mann die GRÜNE Fraktion, zurzeit mit Astrid Ballmann-Heckendorf und Jakobus Bönisch an seiner Seite.

In neuerer Zeit sind es vor allem die Herausforderungen des Klimawandels und die damit einhergehende Energiewende, die uns GRÜNE auch immer wieder vor Zerreißproben stellen. Windräder ja oder nein – das ist eine schwierige Entscheidung, wenn Landschafts-, Gesundheits- und Artenschutz dem großen Bedarf an regenerativer Energie entgegen stehen.

Eine steile Karriere legte in jüngster Zeit noch eine andere Windecker Frau bei den GRÜNEN hin. 2014 als Überraschungskandidatin bei der Kreistagswahl erfolgreich gestartet, bewarb sich Alexandra Gauß 2018 auf den Windecker Bürgermeisterposten und erzielte, unterstützt von CDU und FDP, bereits im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit gegen fünf weitere Bewerber. Bereits 1999 hatten die GRÜNEN mit Norbert Hermes einen eigenen BM-Kandidaten ins Rennen geschickt, um einen Kontrapunkt zu den etablierten Parteien zu setzen.

Eine besonders erfreuliche Entwicklung erleben wir Windecker GRÜNEN in letzter Zeit. Die Mitgliederzahlen steigen rasant an und es sind etliche junge Leute, die nicht nur in die Partei eintreten, sondern auch konstruktiv mitarbeiten und Verantwortung übernehmen. Das nimmt die Gründungsgeneration gerne zur Kenntnis. Wir sehen mit Zuversicht den nächsten 40 Jahren Windecker Politik entgegen.

Aktuelle Termine

Radtour mit Martin Metz und Mitgliederversammlung

Radtour mit Martin Metz von Au nach Dattenfeld ab 17 Uhr. Start ist am Bahnhof Au.

OMV um 19:30 Uhr Quartiersbegegnungsstätte Dattenfeld

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