Weniger ist mehr

02.05.19 –

Im allgemeinen Bewusstsein sind die Auseinandersetzungen um das rheinische Braunkohlegebiet mit den Bemühungen den Hambacher Forst vor dem Kahlschlag zu bewahren. Der verhandelte Kohlekompromiss sieht Perspektiven für den Ausstieg aus der Energiegewinnung aus Braunkohle vor und gibt dem Hambacher Forst noch eine Chance. Abseits von diesen öffentlich beachteten Auseinandersetzungen um die Energiegewinnung der Zukunft stellt sich die Frage, welche Form der Energiegewinnung denn angemessen ist. Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten, ist doch hierbei zu beachten, wie sich die regionalen Gegebenheiten für die unterschiedlichen Formen der Energiegewinnung nutzen lassen. Die ideale Lösung gibt es in dieser Frage nicht - die Energiewende kann nur naturverträglich umgesetzt werden. Aufgrund der gravierenden Naturzerstörung durch die fossilen Energien ist ein Umstieg auf Erneuerbare Energien -auch auf Windkraft-, die einzige Chance für Klima- und Naturschutz.

Darüber waren sich alle Teilnehmer*innen und Veranstalter auf der Informationsveranstaltung: Windkraftanlagen in Ohmbach /Herchen der Naturschutzverbände, RBN, NABU und BUND vom 09.04.2019, im Haus des Gastes einig. Die Informationen der Veranstaltung in Herchen machten deutlich, dass an diesem Standort noch viele Frage offen sind und viele naturschutzrechtliche Bedenken bestehen. Dies kann man bedauern, wäre Wind doch auf den ersten Blick natürlich eine Alternative zu den fossilen Energieträgern. Festzustellen bleibt in der Frage der Energiegewinnung: Die Balance von Wirkung und Nebenwirkung muss stimmen! Windkraftanlagen sind nicht grundsätzlich als gut für den Naturschutz zu betrachten, nur weil sie Ökostrom erzeugen. Es macht keinen Sinn unsere „Lebensgrundlage Klima“ zu retten und unsere „Lebensgrundlage Biodiversität“ zu zerstören. Es passt nicht zusammen eine nachhaltige Energieversorgung voranzutreiben, um bspw. den Lebensraum des Eisbären zu retten und in Windeck die Schutzwürdigkeit des Rotmilans abzutun.

Es ist eine der größten Herausforderung unserer Zeit Klimaschutz und Biodiversitätsverlust gemeinsam zu meistern. Es gilt auch zu beachten, dass es nicht darum gehen kann immer mehr Energie zu erzeugen und zu verbrauchen. Energie zu sparen muss für alle und für die Politik im Blickwinkel bleiben. Zukünftig wird der Energiebedarf auch weiter steigen, durch Nutzung moderner , klimaschützender Technologien, vorallem im Bereich Mobilität. Erneuerbare Energien auch Windkraft müssen für den Klimaschutz weiter ausgebaut werden. Der Artenschutz und der Ausbau der Erneuerbaren Energien müssen in Einklang gebracht . 

Susanne Leysieffer-Suhre für den Ortsverband B'90 / DIE GRÜNEN